Im Zuge der Fahrzeug-Umstellung werden sich die Lieferverkehre komplett verändern: Werden die Fahrzeug-Karossen für den e-Golf derzeit noch aus Wolfsburg gebracht, kommt die Karosse bald direkt aus Zwickau. Fast alle Bauteile kommen dann ebenfalls aus Zwickau. Konkret: Derzeit fahren pro Tag etwa 25 LKW die e-Golf-Teile nach Friedrichstadt. Dort werden sie konsolidiert und auf die Straßenbahn umgeladen. Nicht selten jedoch sind diese LKW, die derzeit aus ganz Europa (u.a. Türkei und Spanien) kommen, deutlich weniger als halb gefüllt mit Material für Volkswagen in Friedrichstadt an. Nicht immer wirtschaftlich effizient.
Nun setzt Volkswagen auf ein neues Logistikkonzept. Da der ID.3 zukünftig parallel in deutlich höherer Stückzahl in Zwickau produziert wird, wird die Konsolidierung in Zukunft schon über den Logistikstrom des Werkes Zwickau auch für die Dresdner Teile durchgeführt und von dort direkt in die Manufaktur geliefert. Fortan werden täglich vier volle statt bisher 25, meist nur teilweise gefüllte, LKW unterwegs sein. Der Einsatz der blauen Straßenbahnen sind somit wenig sinnvoll – weder wirtschaftlich noch klimapolitisch. Volkswagen sieht durch die Reduktion des LKW-Verkehrs auch einen deutlich positiven Umwelteffekt für die Stadt.
Neben wirtschaftlichen und ökologischen Gründen gibt es noch weitere Gründe für das Auslaufen des Vertrages mit der DVB. Die Bahn ist alt – Wartungen und Reparaturen sind aufwendig und kostspielig, Ersatzteile fehlen, zudem fällt die in die Jahre gekommene Bahn nicht selten wegen technischer Probleme aus. Volkswagen prüft derzeit, Lastkraftwagen mit alternativen Antrieben wie zum Beispiel Brennstoffzellenantrieb einzusetzen. Die Gespräche dazu laufen gerade.